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So verwandle ich Löwenzahn in Honig

by karinareichl
13 comments
Gewinnerbeitrag des Garden & Home Blog Awards 2017 in Berlin in der Kategorie „Bestes Rezept aus dem Garten“

Löwenzahnhonig_wie macht man_web

„Ich dachte, Löwenzahn sei giftig?“ Neulich beim Mittagessen trafen mich skeptische Blicke einer Arbeitskollegin, als ich so locker flockig erzählte, dass der Löwenzahn vom Kopf bis zur Wurzel verwendet werden kann. Ganz ehrlich, ich bin nicht einmal auf die Idee gekommen, dass es immer noch Menschen gibt, die der Meinung sein könnten, dass Löwenzahn giftig sei. Vor allem, weil es ja schon fast Trend ist, die Blätter in den Salat oder einen Smoothie zu geben.

Damit hier und jetzt ein eindeutiges JA, der Löwenzahn ist von der Blüte, über die Blätter und Stängel bis hin zur Wurzel verwendbar. Selbst die milchige Flüssigkeit, die austritt, wenn man ihn pflückt, ist nicht giftig. Damit ist der Löwenzahn für mich eine der Top-Heilpflanzen und DAS Superfood in unmittelbarer Nähe 🙂

Wunderpflanze Löwenzahn

Es ist echt faszinierend. Aus der kleinsten Betonritze kann sich ein Löwenzahnpflänzchen durchkämpfen. Es scheint, als könnte es nichts aufhalten. Selbst bei der größten Sommerhitze denkt es sich „Pah, is mir doch egal!“
In diesem Heilkraut steckt eine Unempfindlichkeit und Lebenskraft , die es durch seine Wirkstoffe an uns weitergibt. Die Pflanze wirkt sich positiv auf Leber, Galle und Niere aus, enthält Vitamin A, Vitamin E, Calzium, Eisen und Magnesium. Die Bitterstoffe in der Pflanze sind verdauungsfördernd und appetitanregend, Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen oder Völlegefühl können gelindert werden. Und: Der Löwenzahn schmeckt auch in Form von herrlich süßem Honig. Der hat zwar nichts mit dem herkömmlichen Bienenhonig zu tun, schmeckt dafür aber wie Waldhonig und erinnert durch die satte, bernsteinartige Farbe auch an diesen.

An den Löwenzahn zu kommen ist gerade jetzt recht einfach – immerhin blühen die gelben Blüten überall.

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Ein leichtes Rezept für Löwenzahnhonig

Es sei gleich am Anfang gesagt, dass ihr für den Löwenzahnhonig ein bisschen Geduld mitbringen müsst. Zunächst gehören die gelben Blütenblätter vom Kopf ausgezupft. Aber so monoton diese Arbeit auch klingt, so beruhigend ist sie gleichzeitig. Ich liebe ja solche Arbeiten, wenn die Hände was tun und die Gedanken dabei abschweifen.

Löwenzahn_gepflückt

Löwenzahnblüten_und_KöpfeLöwenzahn Nahaufnahme

Tja, und auch das Einkochen dauert ein paar Stunden. Aber eines ist versprochen, der feine Geschmack ist jede Mühe Wert.

Was ihr dazu braucht:

Zutaten_Löwenzahnhonig

Gut sechs Hände voller Löwenzahnblütenblätter
1 ½ Liter Wasser
1 Kilo brauner Zucker
½ Zitrone
Optional 1 Packung Gelierhilfe

Nachdem ihr also alle Blütenblätter gezupft habt, diese mit dem Wasser und der halben Zitrone abgedeckt ca. acht Stunden ruhen lassen. Danach die Blüten und das Wasser einmal aufkochen. Anschließend die Blüten abfiltern und das Wasser mit dem Zucker und der Gelierhilfe auf kleiner Flamme köcheln lassen, bis die Flüssigkeit eindickt. Wenn ihr keine Gelierhilfe verwenden wollt, lasst die Flüssigkeit einfach länger am Herd bis alles noch mehr einkocht. Das kann auch mehrere Stunden dauern, je nachdem wie dickflüssig ihr den Löwenzahnhonig wollt. Zum Abschluss, sterilisierte Gläser vorbereiten, in die ihr den Löwenzahnhonig einfüllt.

 

Rezept_für_Löwenzahnhonig

Ob nun in das Müsli, auf ein frisches Bauernbrot mit Butter oder mein besonderer Tipp: einen Löffel in das Salatdressing rein – Löwenzahnhonig ist vielseitig einsetzbar und man schmeckt den Frühling!

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13 comments

Steffi 21. April 2016 - 10:38

Ich hab auch geglaubt, dass Löwenzahn giftig ist. Danke für die Aufklärung und Ich möchte SOFORT in dieses Brot beißen!

Reply
Anna 22. April 2016 - 9:26

Löwenzahnsirup ist wirklich verdammt lecker. Ich habe auch schon wieder welchen gemacht. In kleinen Gläsern abgefüllt lässt er sich auch prima verschenken und wird so gerne angenommen. Lange hält der sich aber nicht bei den ganzen Schleckermäulern 🙂

Liebe Grüße
Anna

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karinareichl 22. April 2016 - 9:29

Hallo Anna!
Ja das kenn ich 🙂 Ich versuche auch immer auf Vorrat zu produzieren, aber lange hält er wirklich nicht. Einfach zu gut!

Reply
Anne 18. Mai 2016 - 4:35

Lieben Dank für das Rezept – das werde ich definitiv mal ausprobieren! 🙂

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karinareichl 18. Mai 2016 - 19:46

Hallo Anne, das freut mich und gutes Gelingen

Reply
Zwei Tage Pflanzenheilkunde und warum ich jetzt ein Fan von Gerbstoffen bin 8. Juni 2016 - 13:22

[…] Wundermittel in Blutwurz, Brombeere, Himbeere, Heidelbeere, dem Frauenmantel, im Gänsefingerkraut, Löwenzahn und vor allem auch in schwarzem […]

Reply
Sarina 22. April 2019 - 13:52

Hallo. Ich weiß der Post ist schon etwas älter ich würde es nur gern ausprobieren. Ich bin mir nur nicht sicher wie viel bei dir eine Packung Gelierhilfe ist. Da gibt’s ja sehr unterschiedliche und welches „Fucht : Zucker“ Verhältnis hatte deine Gelierhilfe?
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen. Danke

Lg Sarina

Reply
karinareichl 4. Mai 2019 - 10:57

Hallo Sarina!

Das sind die kleine Gelierhilfesäckchen die es zu kaufen gibt aber du kannst es auch ganz ohne versuchen, indem du alles länger einkochen lässt, dann wird der Honig auch dickflüssiger

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Ist es wirklich so leicht? 9. Juni 2016 - 8:53

[…] ich meinen Lesern in meinem Blog alles verrate. Sei es die Herstellung eines Veilchen–Hydrolats, Löwenzahnhonig oder ein Kräuterkissen mit Waldmeister. Viele waren wie so oft erstaunt und wollten wissen, was […]

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Johanna 24. April 2017 - 12:57

Ich liebe Löwenzahnhonig, hab ihn letztes Jahr zum ersten Mal gemacht und war sofort begeistert! Nach dem Öffnen ist er aber leider bald kristallisiert. Ist das normal?

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karinareichl 24. April 2017 - 20:33

Hallo Johanna!

Ja das kann mit dem Zucker schon passieren. In einem heißen Wasserbad, kannst du versuchen das geschlossene Glas wieder zu verflüssigen.

lg,

Karina

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Viktoria 5. Januar 2018 - 11:18

Oh, wie neidisch ich da werde, leider hab ich bisher keine Möglichkeit Löwenzahn wild zu sammeln. Jedes Fleckchen Land wird in meiner Umgebung landwirtschaftlich genutzt und ganz sicher nicht biologisch, wenn ich beobachte, was die Bauern hier alles ausfahren. Nicht mal mein Garten, der wirklich einiges an Löwenzahn beherbergt ist vor Düngungsmitteln und Pestiziden verschont. Der Acker grenzt direkt daran und ehrlich, da kann einem die Lust vergehen. So schade.

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