Augen zu und fühlen: Ich ertaste viele kleine Zacken, wenn ich leicht mit meinen Fingern über den Blattrand streiche, der Stängel hat drei Seiten, wobei eine davon leicht rund zusammenläuft. Reibe ich die Blätter zwischen meinen Händen, duftet es leicht nach einer Mischung aus Karotte und Petersilie. Augen auf und ich sehe auf dem Stängel die saftig grünen Blätter, die oft auch wieder dreigeteilt sind.
Giersch zu erkennen ist wichtig, denn er gehört wie Kümmel, Petersilie oder Dill zu den Doldenblütern und in dieser Gattung gibt es auch einige sehr giftige Pflanzen.
Heilkraut vor der Haustür
Viele Gartenbesitzer erkennen den Giersch aber sofort, weil das Kraut oft verflucht wird. Er ist in Unmengen vertreten und einmal im Garten wird man ihn auch nicht mehr so leicht los. Gut so, denn Giersch ist ein altes, heutzutage verkanntes Heilkraut. Eine wahre Vitamin C-Bombe!
Meine erste Begegnung mit Giersch hatte ich bei einer Kräuterwanderung. Er fällt einem nicht mal auf, weil er besonders im Frühling ein grüner Bodendecker ist. Der Name ist mir aber sofort im Gedächtnis geblieben, denn die Pflanze wird auch „Erdholler“ genannt. Wächst die Pflanze weiter, wird sie bis zu 90 cm hoch und bekommt eine prächtige Dolde.
Vitaminwunder Giersch
Im Giersch steckt bis zu vier mal mehr Vitamin C als in einer Zitrone und sogar fünfzehn mal mehr als in einem Kopfsalat. Dazu liefert er dem Körper Mineralstoffe wie Eisen, Kalzium, Magnesium und vieles mehr. Ein guter Grund, das Kraut in den Salat zu mischen. Das Heilkraut gibt Kraft, ist entzündungshemmend und wirkt antibakteriell. Nur ein paar der fantastischen Eigenschaften, die wirklich jeder von uns im Giersch, vor seiner Haustüre, findet. Wird der Giersch gekocht, erinnert er an Spinat. Auch als Gemüse oder für einen Smoothie eignen sich die Kräuterblätter hervorragend.
Erntet dabei am besten die jüngeren Blätter – Ältere bleiben eher hart.
Giersch-Limonade
Ich koche den Giersch heute nicht, sondern mache daraus eine Limonade.
Zutaten:
10 Gierschblätter (gewaschen)
1 Liter Bio-Apfelsaft
1 große Bio-Orange
1 Liter Mineralwasser prickelnd
Die Gierschblätter gemeinsam mit der in Scheiben geschnittenen Orange und dem Apfelsaft in ein Gefäß füllen. Dieses dann ca. 8-10 Stunden stehen lassen, damit der Giersch seine Wirkstoffe abgeben kann.
Vor dem Servieren mit dem prickelnden Mineralwasser aufgießen und genießen.
Wichtig!
Wie bei jedem Kraut gilt: Ihr solltet wirklich sicher sein, dass es sich um den Giersch handelt. Sonst empfehle ich eine Kräuterwanderung oder einen Profi an eurer Seite, um das Kraut richtig zu erkennen. Ihr könnt euch natürlich auch gerne an mich wenden.
8 comments
hallo, das ist ja eine super seite. bin ganz begeistert und freue mich, daß ich so viel finde, was ich gern selbst ausprobieren möchte. vielen dank.
Liebe Marlis!
Das freut mich sehr. Genau aus diesem Grund mache ich diesen Blog um zu zeigen, wie leicht und schnell man tolle Dinge aus der Natur zaubern kann. Viel Spaß weiterhin beim stöbern:-)
Sehr schöner Blog, mach weiter so.
Viele Grüße
Stephan
Hallo Stephan!
Vielen Dank und liebe Grüße,
Karina
Ja du hast recht. im Garten gehe ich mit mäßigem Erfolg gegen die Giersch an. Und ich weiß auch, dass es ein altes Heilkraut ist. Du hast mich neugierig gemacht. Ich werde diese Limonade ausprobieren. Sigrid
Hallo Sigrid!
Das freut mich, dass du dem Giersch eine Chance gibst – versuch in sonst auch in das Essen zu integrieren. 🙂 Da schmeckt er auch.
lg,
Karina
[…] Vitamin C, sondern auch viele andere Vitalstoffe wie Eisen, Kalzium und Magnesium. Daher ist das Rezept für Limonade aus Giersch, Orangen und Apfelsaft der perfekte Begleiter, um fit in den Frühling zu […]
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