Ganz vorsichtig versuche ich die zarten, gerade mal ein paar Zentimeter großen Pflänzchen aus der Erde zu ziehen. Ja nicht die feinen Wurzeln verletzen. Viele der Sprösslinge sind ineinander verschlungen. Fingerspitzengefühl ist gefragt, um sie voneinander zu trennen. Sehen, wie sich aus einem oft nur Staubkorn großen Etwas eine Pflanze entwickelt.
Aus den Samen, die ich nun vor rund zwei Wochen gesät habe, sind Sprösslinge entsprungen. Damit sich nun Ringelblume, Mohn, Tomaten, Kümmel oder auch Boretsch zu kräftigen Pflanzen entwickeln, müssen die vielen kleinen einzelnen Sprösslinge pikiert werden. Das heißt, wie oben erwähnt, eine von der anderen getrennt und separat wieder in ein Töpfchen mit Erde eingesetzt. Wer schon einmal versucht hat, Pflanzen selber zu ziehen, der weiß, dass Pikieren Zeit und Gefühl benötigt. Gärtner verwenden dazu einen Pikierstab, den ich mir aber jetzt nicht extra besorgt habe. Es reicht vollkommen, ein Holzstäbchen zu verwenden oder so wie ich, eine Häkelnadel.
Ach du lieber Mohn
Mein großes Projekt in diesem Jahr ist wieder einmal der Mohn. Genau vor zwei Jahren habe ich im Innviertel dieses Mohnfeld erblickt.
So filigrane Blütenblätter und was für eine Farbe. Drei Mohnkapseln aus diesem Feld lagern bei mir zu Hause und seit letztem Jahr versuche ich, nun wenigstens eine einzige Pflanze daraus zu ziehen. Letztes Jahr ist aus den Pflänzchen nach dem Umsetzen leider nichts geworden. In diesem Jahr versuche ich es noch einmal und momentan sieht es recht gut aus.
Pikieren – aber mit Gefühl
Aus dem Samen des Mohns sind nun schon einige kleine? Pflanzen gewachsen. In meiner TEH-Ausbildung, von der ich euch auch schon in einem anderen Post erzählt habe, hat man uns auch richtiges Pikieren gezeigt. Also, nun vorsichtig mit der – in meinem Fall Häkelnadel – in die Erde stechen und ein paar Mohnpflänzchen rausholen. Vorsichtig voneinander trennen – die Wurzeln sind dabei die Herausforderung – und von der Erde befreien.
Danach in weitere Töpfe, die bereits mit Erde gefüllt sind, setzen. Vorab in die neue Erde ein Loch mit der Häkelnadel stechen, dann haben die Wurzeln besser Platz.
Mein Tipp: Die Erde des neuen Topfes immer zuerst gießen bevor die Pflanze gesetzt wird, damit diese im Nachhinein nicht weggeschwemmt wird.
Danach geht es für die umgesetzten Mohnpflanzen zurück aufs Fensterbankerl, und wenn es keine frostigen Nächte mehr gibt, raus in den Garten. Vorausgesetzt sie wachsen. Aber das ist eine andere Geschichte, von der ich euch in ein paar Wochen erzählen werde …:-)
5 comments
Ja, ich ziehe meine Pflanzen eigentlich zu einem großen Teil auch selber. Allerdings bereiten mir die kleinen dünnen Samen auch noch Probleme. Die großen Samenkörner setzte ich in die Duelltabs aus Koksfasern. Das klappt wunderbar und du brauchst nichts zu pikieren. Im Falle Mohn weiß ich nicht…der muss ja scheinbar auch großflächig ausgesät werden. Ich habe mir von einer Radtour aus Österreich auch eine Kapsel mitgenommen….:-) Zum ‚Angießen‘ nach dem Pikieren nehme ich nur eine Sprühflasche.
LG Sigrun
Das mit der Sprühflasche ist ein guter Tipp. Ich bin grd wirklich gespannt, ob das mit den feinen Mohnpflänzchen was wird. Toi toi toi mit deinen Pflänzchen 🙂
[…] Richtiges pikieren von Pflänzchen […]
[…] es prickelt in meinen Fingern. Die Gärtnerin in mir möchte schon längst loslegen. Aussäen, pikieren, anpflanzen etc. aber der Schnee da draußen … Um meinen Drang ein bisschen zu befriedigen […]
Super, eine interessante Seite. Herzliche Grüße florana