Am 24. Juni ist Johannistag. Der Tag, an dem es heißt, man solle das Johanniskraut zu Mittag bei strahlendem Sonnenschein pflücken. Nur leider spielt die Natur nicht immer mit, denn das Johanniskraut hat in diesem Jahr am 24. noch gar nicht geblüht. 😊 Aber natürlich kann und darf man dieses besonders beliebte Heilkraut auch an jedem anderen Tag pflücken. Worauf ich aber wirklich immer achte, ist das Wetter. Denn das Johanniskraut ist eine Sonnenpflanze und da ist es schon wichtig, diese an einem heißen Sommertag zu pflücken.
Die Sonne im Glas
Die Sonne im Sommer hilft uns, vieles leichter zu nehmen, das Vitamin D beflügelt uns und wir erleben ein Stimmungshoch. Das wollen und können wir uns mit dem Johanniskraut in die graue Jahreszeit mitnehmen. Die Pflanze wurde sogar von der Kommission E, die Heilpflanzen auf ihre Wirksamkeit wissenschaftlich testet, positiv auf leichte bis mittelschwere depressive Verstimmungszustände getestet. Aber das sonnengelbe Kraut kann noch mehr.
Wirkungen Johanniskraut
Das echte Johanniskraut ist leicht erkennbar, denn reibt man z.B. die Blüten zwischen den Fingern, tritt der rote Farbstoff aus, der auch das Öl und die Tinktur in die markante blutrote Farbe färbt.
Das Lichtkraut kann innerlich eingenommen positiv wirken bei:
- Stress
- Leichter depressiver Verstimmung
- Winterdepression
- Unruhe
- Erschöpfung
- Reizblase
- Menopause
- Wetterfühligkeit
Äußerlich wirkt es:
- Wundheilungsfördernd
- Durchblutungsfördernd
- Antibakteriell
Das mit der Sonne und dem Johanniskraut
Die Aussage „Wer Johanniskraut nimmt, sollte nicht in die Sonne gehen, weil es sonst zu Hautschäden kommt“ kann ich so nicht ganz unterschreiben. Es stimmt, dass das Kraut den Wirkstoff Hyperforin enthält, welches in hoher Dosis eingenommen zu einer Photosensibilisierung führen kann. Aber eine derart hohe Dosis nimmt man meist nur in Fertigpräparaten zu sich. Und selbst da zeigen Studien, dass dies sehr selten vorkommt, vor allem wenn man das Kraut auf natürlichem Wege zu sich nimmt (Quelle: Heinz Schilcher, Leitfaden Phytotherapie). Dennoch, wer auf Nummer sicher gehen möchte und ein sehr hellhäutiger Typ ist, sollte nach der Einnahme des Öls oder der Tinktur vielleicht ein Sonnenbad in der Mittagssonne im August meiden, was ja an sich ratsam wäre. 😉
Johanniskrauttinktur und Johanniskrautöl – die rote Naturmedizin
Heilöl und -tinktur können neben der antidepressiven, stimmungsaufhellenden und aktivierenden Wirkung auch wunderbar als Erste-Hilfe-Maßnahme bei Prellungen, Quetschungen und Verstauchungen eingesetzt werden. Aber auch unsere Haut profitiert davon, denn Johanniskraut wirkt bei äußerlicher Anwendung antibakteriell und juckreizlindernd. Es bewährt sich sehr bei trockener und rissiger Haut und wird auch bei Neurodermitis eingesetzt.
Zutaten Johanniskrautöl:
- Sauberes Glas
- Leicht angetrocknete Johanniskrautblüten und -knospen (Glas halb voll füllen)
- Hochwertiges Olivenöl
Zutaten Johanniskrauttinktur
- Sauberes Glas
- Leicht angetrocknete Johanniskrautblüten und -knospen (Glas halb voll füllen)
- 40 % Korn
Die Zubereitung der beiden Heilmittel ist denkbar einfach. Blüten und Knospen einen Tag trocknen lassen, das Glas bis zur Hälfte füllen und je nachdem, ob Öl oder Tinktur gewünscht ist, mit Olivenöl oder Korn auffüllen. Das Glas sollte danach noch nicht ganz verschlossen werden, damit das restliche Wasser in der Pflanze verdampfen kann. Nach einem Tag das Glas fest verschließen und in der Sonne (Fensterbrett) stehen lassen. Jeden Tag einmal schütteln, damit die Wirkstoffe gut in die Flüssigkeit übergehen. Nach 4–6 Wochen das blutrote Öl und/oder Tinktur abseihen und in einem dunklen Glas aufbewahren.
Hinweis: Ich gebe euch meine Tipps und Tricks weiter, die ich selbst im Alltag anwende. Meine Rezepte sind kein Ersatz für eine medizinische Beratung und Behandlung vom Facharzt. Die hausgemachten Heilmittel können (in Absprache mit dem Arzt) eine gute Ergänzung sein.
10 comments
Das ist ein schöner Beitrag, liebe Karina, ich teile ihn mal bei Facebook 🙂
Beste Grüße
Xenia (die so langsam aus einer Migräne zu den Lebenden zurückkehrt)
Vielen Dank für die netten Worte!
lg,
Karina
Wie soll ich die Tinktur einnehmen ?
Hallo Christel!
Das kommt immer ein bisschen auf die Größe und das Gewicht an. Fang mal mit ca. 15 Tropfen 3x tgl. an. Die Tropfen am besten in einem 1/4 Liter Wasser auflösen, dann schmeckt der Alkohol nicht so intensiv. Bitte aber im Hinterkopf behalten, dass Heilpflanzen ihre Zeit benötigen (ein paar Wochen) bis sich eine Wirkung zeigt. Aber ein Versuch ist es auf jeden Fall wert!
lg,
Karina
[…] sich die Wunden geschlossen haben kommen Johanniskrautöl und die Ringelblumensalbe zum Einsatz um für eine gute Narbenbildung zu […]
[…] Wunden u.v.m. hilfreich ist. Ein altes Heilmittel, dass ich euch schon in einem Rezept zum Johanniskrautöl gezeigt […]
Vielen Dank für diesen wunderbaren Bericht über das Johanniskraut.
Hättest du vielleicht ein Salbenrezept für mich?
Dankeschön 🌼
Hi Alex!
Sieh dir mal das Rezept für die Ringelblumensalbe an, das kannst du wunderbar dafür verwenden.
lg,
Karina
guten morgen,hilft johanniskrautöl auch bei schuppenflechte,habe sie seit jahren und will nicht weggehen
lg.adelheid
Hallo Adelheid!
Da kann ich dir das Nachtkerzenöl empfehlen. Das enthält Gamma-Linolen und es gibt sehr gut Erfolge damit bei Schuppenflechte. Das erhälts du in der Apotheke.
Alles Liebe,
Karina