Es trifft das heimische Gefühl der Alpen auf mediterrane Zypressen mit den atemberaubenden Dolomiten und dann obendrauf gibt es noch den Kräuterschatz, der auf zahlreichen Bauernhöfen wartet, entdeckt zu werden. Südtirol und Kräuter gehören einfach zusammen. Das Klima, die Rezepte, die Menschen, die ihr Wissen auch teilen, es ist kein Wunder, dass ich mich schockverliebt habe auf meiner Kräutertour durch Südtirol.
Der Rote Hahn, der Südtiroler Bauernbund, hat uns zu einem Urlaub auf dem Bauernhof eingeladen. Drei Tage lang eintauchen in die Südtiroler Kräuterwelt. Dass ich mit Kräuterschätzen und vielen Kräuterpflanzen nach Hause gekommen bin wundert niemand. Aber der Reihe nach.
Ich möchte bleiben
Wenn ich wieder einmal absolute Ruhe möchte, dann ist die Jutta vom Kräutererbe Bacherhof mein Hideaway. Als Bio-Obstbauer liegt dieses Domizil inmitten zahlreicher Apfelbäume. Geschmackvoll, mit Liebe gestaltet aus Holz und Naturstein und mit einem Kräutergarten, der eigentlich keiner sein sollte. Sie hat ihren riesigen Kräutergarten auf einer Terrasse angelegt und mir erzählt, dass jeder meinte, das kann nichts werden. Tja, ich bin aus dem Staunen nicht mehr rausgekommen. Und weil der Bacherhof in Nals, dem Rosendorf liegt, war ich baff wie viele wunderschöne Rosen die Jutta in auf diesem Anwesen hegt und pflegt.
Lasst uns noch kurz über zwei Dinge sprechen. Erstens. Wer Wasser so liebt wie ich wird den Wasserrosen-Naturteich nicht mehr verlassen wollen. Zweitens. Ich war schon viel unterwegs in meinem Leben, aber ein so mit Liebe zubereitetes und fantastisches Frühstück mit regionalen Zutaten, habe ich selten erlebt.
Und dazu ist die Jutta auch noch Kräuterfrau. Seit 35 Jahren. Sie führt die Gäste durch ihren Kräutergarten und versteckt dort kleine Überraschungen, wie den Lustzucker oder ein kleines Handpeeling. Dazu hängt man an ihren Lippen, wenn sie Geschichten über Kräuter erzählt.
Da der Bacherhof „adults only“ ist und drei Appartements anbietet, könnt ihr euch sicher sein, dass ihr Ruhe und Genuss findet.
Kräuterbauernhöfe spüren
Riesige Kräutergärten, regionale Kräuterprodukte und großes Wissen über die Heilkräfte der Kräuter. Ich durfte in ein paar Kräutergärten in Südtirol reinschnuppern und jedes Mal hüpft mein Kräuterherz und ich konnte viel an Tipps und Tricks zum Anlegen eines eigenen Kräutergartens mitnehmen. Da ich ja mitten in der Gartengestaltung stecke. Aber meine Küche hat sich auch mit einigen Produkten wie selbstgemachtem Balsamicoessig, Brennnessel-Melissen-Sirup, Rosensirup oder naturtrübem Apfelsaft gefüllt. Wir waren beim Oberhaslerhof in Schenna.
Die Bäuerin Priska hat ihren Hofladen geöffnet und die erste Frage ist natürlich: „Hast du das alles selbst hergestellt?“ Ja, hat sie und die Liebe zu den Kräutern schmeckt man natürlich. Ihr liebvoller und freundlicher Berner Sennenhund hat dazu sofort mein Herz erobert und der Ausblick. Ich sag nur, wenn ihr im Kräutergarten steht, rauben euch die Heilpflanzen und die Aussicht den Atem.
Brennnesselknödel mit Aussicht
Neben dem Urlaub am Bauernhof gibt es unter dem Gütesiegel des Roten Hahns auch Südtiroler Buschen- und Hofschankbetriebe, die nur mit ihren eigenen Produkten vom Hof Speisen produzieren. Und auf 1100 Metern Seehöhe auf einer Terrasse, die dich über Teile Südtirols blicken lässt, haben wir uns am Hofschank Zmailer in Schenna Brennnesselknödel schmecken lassen. Selbstgemachten Hollersirup inklusive.
Ich muss schon sagen, essen fällt ein bisschen schwer da oben, weil dir der Mund offensteht, wenn du diesen Ausblick siehst. Der Meraner Talkessel unter dir und der Blick weit übers Etschtal. Da kann man auch raufwandern und sich mit Schmankerln belohnen.
Der Biokräuterhof Südtirols
Der Pflegerhof inmitten der Dolomiten. Da habe ich kurz mal innehalten müssen, denn was uns da erwartet hat, hat mich sofort zu meinem Auto blicken lassen. „Wieviel der jungen Kräuterpflanzen kann ich ins Auto packen?“ Der größte Kräuterpflanzenanbieter in Südtirol liegt in Kastelruth und die Fahrt dorthin mit Blick auf die Dolomiten ist das, was man sich von Südtirol erwartet. Natur pur. Und dann die riesigen Kräuterfelder, wo Mutterpflanzen für die eigene Samengewinnung angeboten oder die Blüten für die eigenen Teemischungen gesammelt werden.
80 Kräuter- und Heilpflanzen werden hier biologisch gezogen. Tja, aber dann kommt der Pflanzenverkauf, wo 1000 Kräuter- und Heilpflanzen angeboten werden. Alle selbst aufgezogen, gehegt und gepflegt, bis sie einen neuen Besitzer finden wie mich. Und diese Babies dürfen alle bei mir in den Garten einziehen.
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Bevor wir dann wieder in Richtung Heimat aufgebrochen sind, mussten wir unbedingt noch einen Stopp bei den Wipptaler Kräutergärten machen. Wir durften durch die Bio-Kräutergärten spazieren, wo auch Edelweiß angebaut wird für die Hautpflege, selbst gemachtes wie den Quittenschnaps verkosten und für mich super spannend, auch einen Blick in die Trockenalage werfen.
Südtirol hat mich gepackt und begeistert. Das Kräuterwissen, die Kräuterliebe und die authentischen Menschen, die als Bio-Bauern Gäste begrüßen und sie tief Einblicken lassen und mitnehmen.
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Das erdet, das füllt Batterien wieder auf und das hat mich begeistert. Denn das funktioniert auch, wenn es intim bleibt und unter dem Siegel des „Roten Hahns“ sind die Anzahl der Ferienwohnungen auf 5 begrenzt.
Aber lasst euch von mir sagen, was ich immer schon gewusst und jetzt auch definitiv gespürt habe. Südtirol und Kräuter gehören zusammen. Südtirol und Erholung auf dem Bauernhof sind unzertrennbar miteinander verbunden. Und der Respekt gegenüber der Natur gepaart mit der Gastfreundlichkeit macht Südtirol für mich zu einem der besten Reisedomizile. Wir kommen wieder!
