Da stapfe ich nun also mit einer Pfanne in der Hand durch meine Wohnung und ziehe eine dicke Schwade Rauch von Raum zu Raum. Niemals hätte ich geglaubt, dass ich meine vier Wände ausräuchere.
Klar, habe ich diesen Brauch gekannt, damit beschäftigt habe ich mich aber nie so richtig. Bis ich Barbara und Hans Haider, die Lutzbauern in Unken kennengelernt habe. Dieses miteinander harmonierende Ehepaar hat uns in einem TEH-Kurs Tradition und vor allem die Wirkung des Räucherns näher gebracht. Gerade jetzt, zwischen Weihnachten und dem 6. Jänner, finden die Rauch- oder auch Rauhnächte statt. Was mich neben der traditionellen Bedeutung des Räucherns – Menschen bitten um Schutz, Reinigung und Zusammengehörigkeit so faszininert, , ist die heilende Wirkung, die Heilkräuter haben, wenn sie auf glühende Kohlen gelegt werden.
Räuchern in der Erkältungszeit
Gerade in der kalten und feuchten Winterzeit schwirren jede Menge Erkältungsbakterien herum. Getrocknete Kräuter, wie Wacholder oder Beifuß wirken desinfizierend und können Erkältungsviren entgegenwirken. Aber es noch viel mehr Heilkräuter, die ihr fürs Räuchern verwenden könnt. Zum Beispiel:
- Baldrian – hilft bei innerer Unruhe und Ängsten
- Salbei – fördert die Konzentration, lindert Fieber und körperliche Verspannungen
- Thymian – wirkt keimtötend und hilft bei hartnäckigem Husten
- Engelwurz – löst in Wohnräumen negative Energie
- Johanniskraut – hilft bei Unruhe und depressiver Verstimmung
- Schafgarbe – wirkt beruhigend und sorgt für ein Gleichgewicht zwischen Körper und Geist
- Huflattich – hilft bei Heiserkeit
- …
Räuchern mit Weihrauch – seine heilende Wirkung
Das aus dem Harz der Bäume eine tolle Wundheilsalbe gekocht werden kann, habe ich euch schon mit meiner Pechsalbe bewiesen. Mit der Heil-Flüssigkeit der Bäume wird aber auch häufig geräuchert. Das bekannte Harz des Weihrauchbaumes wirkt desinfizierend und tötet in Form von Rauch und Dämpfen Krankheitskeime ab. Dieses Harz besitzt dazu die Fähigkeit, das limbische System im Gehirn wird stimuliert und damit unsere Gefühlslage zu steuern. Die Nerven entspannen sich, Ängste, Trauer und Schmerz können gelöst werden.
Zutaten für´s Räuchern
Zunächst gebe ich ein wenig Feuersand in meine kupferne Räucherpfanne, dann platziere ich die Räucherkohle in der Mitte und zünde diese an. Erst wenn die Kohle eine weiße Glut zeigt, kann oben Räucherwerk wie Weihrauch und Kräuter platziert werden.
Es darf sich ruhig starker Rauch entwickeln, der ein paar Minuten anhält. Mit der Pfanne gehe ich nun durch jeden Raum, in jede Ecke.
Tipp: Mit einer Feder fächere ich den Rauch zusätzlich durch die Zimmer, um wirklich jeden Winkel zu erreichen. Anschließend lasse ich frische und klare Luft durch alle Fenster. Danach liegt ein ganz spezielles, „reines Gefühl“ in der Luft. Frei von Viren und Bakterien. Die haben sich längst in Rauch aufgelöst 🙂
Die Zutaten für´s Räuchern findet ihr auch im Bioladen, online oder in der nahe gelegenen Apotheke.
4 comments
[…] Mehr zu der Räuchermethode mit einer Pfanne habe ich euch schon einmal in meinem Beitrag über die Rauhnächte erzählt. Es muss aber nicht immer eine starke Rauchentwicklung sein. Bei meinen Kräuterkursen […]
[…] geräuchert. Immer dann, wenn es mir mein Gefühl und meine Stimmung sagt, greife ich zu meiner Räucherpfanne. Wichtig hier zu wissen ist, dass ich in der Räucherpfanne zunächst Räuchersand ausschütte und […]
[…] die gerade jetzt rund um die Rauhnächte eine große Tradition mit sich bringt. In meinen Beiträgen über das Räuchern könnt ihr dazu bereits einiges Lesen. Für das heutige Räuchern habe ich mir […]
[…] Verschiedene Kräuter und Harze können zu festen Räucherkugeln verarbeitet werden. Und sowohl auf der Kohle als auch auf einem Räucherstövchen verwendet werden. Passend auch für die nahenden Rauhnächte. […]
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