„Sie sind immer da und laufen uns nicht davon.“ Wenn Karin Buchart über heimische Pflanzen und ihre Heilwirkungen spricht, ist man zugleich fasziniert und angespornt. Fasziniert darüber, was für ein umfassendes Wissen die Gründerin des TEH-Vereins (Traditionelle Europäische Heilkunde) rund um das Thema Pflanzen und ihre Heilwirkungen besitzt und angespornt, dieses auch irgendwann einmal zu erreichen.
Vor über zehn Jahren hat sie im Pinzgau den TEH-Verein gegründet und war in meiner Ausbildung zur Kräuter-Praktikerin auch oft meine Vortragende. Vielleicht kennt ihr die Expertin in Sachen Volksheilkunde auch aus dem Servus Magazin. Ihre Kolumne zum Thema Naturapotheke lässt mich jedes Monat staunen, welche Möglichkeiten uns Heilpflanzen bieten. Sie hat wertvolle Wissensschätze aus alten Zeiten gesammelt und gibt diese an alle Naturbegeisterten gerne weiter. Das macht Karin Buchart für mich so sympathisch, denn es liegt ihr am Herzen, dieses Wissen unter die Leute zu bringen. Daher möchte ich ihr heute ein paar Fragen zu ihrem und meinem liebsten Thema stellen.
Heilkräuter rücken wieder mehr in das Bewusstsein der Menschen. Wieso steigt das Interesse besonders an den heimischen Pflanzen?
Ich denke, das liegt an der selbstbestimmten Anwendung. Einheimische Pflanzen kann jeder, wenn er möchte, selbst sammeln, verarbeiten und anwenden – ein schöner Gedanke, diese Unabhängigkeit! Die Meisten machen das auf Dauer nicht selbst und kaufen dann Tees etc. das beeinträchtigt die gesundheitsfördernde Wirkung aber nicht. Hauptsache – das sagt schon Antonovsky in seiner Salutogenese – du weißt, wie es geht.
Was fasziniert dich an Kräutern bzw. Pflanzen in unserer Gegend?
Dass die Pflanzen das Klima ausgleichen, dass sie uns wirksame Pollen liefern, dass sie uns das Jahr strukturieren, dass sie unter widrigsten Bedingungen ganz oben auf den Bergen am gehaltvollsten sind und dass sie einfach immer da sind und uns nicht davonlaufen.
Wie schaffst du es, Kräuter in deinen Alltag einzubauen?
Ich habe das Glück, einfach eine Gartenrunde machen zu können und die Pflanzen für meinen Salat zu pflücken.
Wie können Kräuter-Neulinge am besten anfangen, unsere heimischen Pflanzen kennenzulernen?
Langsam und stetig.
Kannst du uns noch ein schnelles, leichtes Rezept für die kalte Jahreszeit verraten?
Heißer Bratapfeltee – befeuert an kalten Tagen
Der Bratapfeltee schickt eine bezaubernd würzige und bekannte Note in unsere Nase. Es ist der Duft von Äpfeln, Gewürzen und Kachelofen. Er ist ein durch und durch basisches Getränk mit wärmenden Gewürzen, ein Ausgleich zu den vergangenen Festmenüs.
Zutaten:
¼ Liter Apfelsaft naturtrüb
¼ Liter Wasser
1 TL Mandeln, gehackt
1TL Rosinen
ein kleines Stück Zimtrinde und Vanilleschote
Galgant
Zubereitung: Apfelsaft, Wasser, Nüsse, Rosinen und Gewürze zehn Minuten heiß ziehen lassen und genießen.
Ein großes Danke an Karin Buchart. Wenn ihr noch mehr von ihrem Wissen profitieren möchtet, dann kann ich euch nur ihr neues Buch: „Von Hand gemacht“ ans Herz legen oder ihr besucht den TEH-Verein in Unken.