Die Vielfältigkeit der Kräuter haut mich jeden Tag aufs Neue um. Aber auch die Menschen, die so einen Naturschatz zu schätzen wissen, begeistern mich. Deshalb steht mir ab sofort jeden Monat eine Person Rede und Antwort, die von Wiese, Wald und Wunder ebenso fasziniert ist wie ich. Den Anfang macht Eva Schweighofer. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen dabei zu helfen, eine individuelle Ernährungsweise zu finden und dabei ein ganzheitliches Wohlbefinden zu erlangen. Wie? Ihre Schlagwörter sind zuckerfrei, nachhaltig, individuell, ursprünglich und ganzheitlich. Auf ihrem Blog www.individualisten.at finden sich augenöffnende Beiträge zum Thema Ernährung (ich versuchs gerade wirklich ohne Zucker) und dazu ganz fantastische und endlich auch einmal andere Rezepte. In ihrer gesunden Küche finden natürlich auch Kräuter und Gewürze ihren Platz. Grund genug, sie ein bisschen zu löchern.
Wie schaffst du es, Kräuter, Heilkräuter und Gewürze in dein Leben einzubauen?
Ich verfeinere so gut wie jedes Essen damit. Kräuter wie Rosmarin, Salbei oder Koriander gehören bei jeder Hauptmahlzeit dazu und sind für mich wertvolle Nährstoffbomben. Heilkräuter wie Süßholz mag ich besonders gerne wegen ihrer darmheilenden Wirkung. Und Gewürze baue ich vor allem in süße Speisen ein. Zimt, Vanille, Kardamom oder auch getrocknete Rosenblüten und Rosa Pfeffer sind tolle Ergänzungen zu meiner zuckerfreie Schokolade.
Warum sollte man bewusst auf Kräuter setzen und diese so oft wie möglich verwenden?
Kurz gesagt: Sie sind klein aber fein und dank ihrer wertvollen Inhaltstoffe ein wichtiger Bestandteil einer gesunden und ausgewogenen Ernährungsweise. Ganz abgesehen von dem teils tollen Geschmack den sie liefern. Wir leben außerdem in einer Zeit in der sogenannte „Superfoods“ im Trend liegen. Ich selbst bin Fan von dem ein oder anderen Superpulver. Allerdings denke ich, dass wir dabei unser Augenmerk auf heimische Pflanzen wie Löwenzahn und wertvolle Gemüsesorten wie Brokkoli, Radieschen oder Kürbis legen sollten. Diese gehen ohne weiteres als Superfoods durch und müssen nicht aus Timbuktu eingeflogen werden. Außerdem können wir sie zum Teil selber sammeln und bewahren dadurch das alte Wissen, das uns im Grunde in die Wiege gelegt wurde.
Auf welche Kräuter und Gewürze kannst du nicht mehr verzichten und
wie setzt du diese ein?
Zimt ist definitiv ganz oben auf meiner Liste. Ebenso Kurkuma, Pfefferminze und Löwenzahn. Zimt kommt bei mir in so gut wie jede meiner zuckerfreien Süßspeisen. Es hilft uns dabei unseren Blutzuckerspiegel zu stabilisieren und wärmt von innen. Kurkuma ist ein potentes Gewürz, das selbst in der Krebstherapie eingesetzt wird und stark entzündungshemmend wirkt. Ich liebe es in Verbindung mit etwas Hafermilch und Honig, um mein Immunsystem zu pushen. Pfefferminze und Löwenzahn sind verdauungsfördernd und vor allem Minze schmeckt mir persönlich so gut, dass ich sie in jedem Smoothie einbaue. Löwenzahn ist mit seinen Bitterstoffen für mich die beste Ergänzung in einem ausgewogenen Salat.
Wie sollen Kräuter-Neulinge Kräuter im alltäglichen Leben verwenden?
Einfach loslegen. Irgendwo muss man anfangen und mit Zimt- und Vanillepulver, frischem Kurkuma und einem Rosmarinstock kann man nicht viel falsch machen. Sie verfeinern so gut wie jede Speise. Mein Rat an dieser Stelle ist: Jeder Mahlzeit etwas weniger Salz oder Zucker hinzuzufügen und dafür mit einem passenden Gewürz gegensteuern. Auf diese Art darf man sich auf ganz neue Geschmackserlebnisse freuen.
Hast du ein schnelles Rezept, wie und wo man Kräuter verwenden kann?
Ja. „Zuckerfrei“ wird bei mir groß geschrieben. Deshalb versuche ich so wenig Süßungsmittel wie möglich in meinen Gerichten einzubauen. Gewürze sorgen dann immer für eine feine Note. Mit diesen zimtigen Süßkartoffel-Brownies habe ich sogar schon den AMA-Food Blog Award 2016 für das „Beste Rezept Backen“abgestaubt.
Zutaten für Süßkartoffel-Brownies:
500g Süßkartoffeln
150g Buchweizenmehl
8 entkernte Datteln
3-4 EL rohes Kakaopulver
Prise Salz
2 TL Zimt
Die Kartoffeln in etwas Kokosöl anbraten. Einen Schuss Wasser beigeben und köcheln lassen bis die Kartoffeln weich sind. Im Anschluss gut mit den restlichen Zutaten vermischen bis ein fester Teig entsteht. In eine ausgekleidete Auflaufform füllen und im Backrohr bei 180° für rund 20 Minuten backen. Die Menge ist ausreichend für rund 12 Brownies.
Auf diesem Weg noch einmal danke liebe Eva, für den Einblick in dein Leben mit Kräutern.
Noch ein kleiner Tipp zum Schluss: Wer seinem Körper auch sportlich etwas Gutes tun möchte: Eva bietet als Pilatestrainerin wöchentlich Kurse an. Für mehr Infos klickt euch auf www.individualisten.at. Vielleicht sehen wir uns bald bei einem – Muskelkater inklusive 😉