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Er schmeckt würzig, scharf, bitter, nussig, blumig, einfach frisch. Ein wilder Kräutersalat im Frühling bringt uns schon alleine durch sein Aussehen Schwung für die neue Jahreszeit. Und erst die Wirkungen …
Im Frühling sollten die jungen wilden Kräuter frisch gegessen werden. Alle die tollen Inhaltsstoffe, Vitamine und Spurenelemente bringen unseren Stoffwechsel auf Touren, reinigen und entgiften den Körper nach dem langen Winter. Das beste daran, dieser Salat hat endlich auch wieder einen Eigengeschmack. Viele der Salate, die wir im Lebensmittelhandel, fest in Plastik verpackt kaufen, schmecken nach Wasser. Nicht so diese wilden Schätze, die ihr euch jetzt im Frühling direkt vor der Haustüre holen könnt.
Wildkräuter für den Frühlingssalat
Wie immer gilt natürlich auch hier: Die Kräuter, die in euren Salat wandern solltet ihr zu 100% erkennen. Denn auch im Frühling gibt es schon giftige Pflanzen, die verwechselt werden können. Wenn ihr euch nicht sicher seid, kann ich euch Frühlingskräuterwanderungen sehr ans Herz legen.
Ich möchte euch hier einen kleinen Anreiz geben, welche wilden Frühlingskräuter in euren Salat wandern können.
Wildkräutersalat von Fräulein Grün
Die Kräuter die ihr auf dem Foto seht, wurden alle frisch gesammelt und können natürlich mit einem klassischen Salat kombiniert werden. Es ist auch schon toll, wenn z.B. ein paar Gänseblümchen auf euren Salat wandern. Aber wer einen richtigen Frühlingskick schmecken möchte, der kann sich an meinem Frühlingssalat orientieren.

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Bärlauch: Der klassische und bekannte Frühlingsbote, der mit seiner Schärfe und dem Geschmack nach Knoblauch in meinem Salat unbedingt einen Platz findet. Vor allem seine reinigende und blutdrucksenkende Wirkung macht ihn im Frühling so wertvoll. Mehr Infos zum Bärlauch.
Löwenzahn: Die Bitterstoffe in den Blättern regen unsere Magen- und Verdauungssäfte an. Dazu hemmt Bitter den Hunger und gibt uns Ruhe und Kraft. Ein paar Blätter im Salat in Kombination mit anderen Kräutern und schon ist auch für Bitteranfänger dieser Geschmack gut zu vertragen. Detox-Effekt inklusive. Mehr Infos zum Löwenzahn.
Gundelrebe: Der kleine Gundermann, wie die Pflanze auch genannt wird, blüht jetzt im Frühling mit ihren lila Lippenblütlern. Die stark reinigende Wirkung wurde schon immer in der Volksheilkunde auch in Berufen wie den Büchsenmachern und Malern verwendet, weil sie Giftstoffe wie Blei ausleiten soll. Damit ein Muss im Salat. Nicht zu viel, der Geschmack und die Wirkung sind sehr intensiv. Mehr Infos zur Gundelrebe.
Hainsalat: Auf den ersten Blick sieht der Hainsalat dem Löwenzahn ähnlich, einmal daran gerieben weiß man sofort warum dieses Kraut auch Kartoffelkraut genannt wird. Ein tolles Wildgemüse, dass dem Salat eine Kartoffelnote verleiht.
Vogelmiere: Jetzt im Frühling, das Kraut, das uns viel Chlorophyll und Vitamin C liefert. Ein Jungbrunnen für unseren Körper.
Scharbockskraut: Viel Vitamin C liefern uns auch die Blätter des Scharbockskrautes, dass als Bodendecker gerade im Frühling fast überall zu finden ist. Achtung, sobald die gelben Blüten erblühen ist das Kraut leicht giftig und darf als Hahnenfussgewächs nicht mehr gegessen werden. Mehr Infos zum Scharbockskraut.
Schlüsselblume, Veilchen und Gänseblümchen: Mit den enthaltenen Seifenstoffen (Saponinen) reinigen uns die Blüten von innen. Dazu schmecken sie auch ganz toll. Mehr Infos zum Veilchen.
Lungenkraut: Geschmacklich aber vor allem auch farblich peppen die rosa/lila, blauen Blüten des Lungenkrautes den wilden Salat auf. Zunächst sind die Blüten rosa werden sie bestäubt verwandelt sich die Farbe in Blau um den Insekten zu signalisieren, dass sie schon bestäubt wurde. Eine gewebefestigende Pflanze mit wundheilenden Wirkungen.
Sauerklee: Geschmacklich ein Erlebnis sind sowohl die Blüten als auch die Blätter des Sauerklees. Man sagt auch in der Volksheilkunde, dass diese das Durstgefühl lindern können. Aber es reichen hier ein paar Blätter und Blüten, denn wie beim Sauerampfer sollte wegen der enthaltenen Oxalsäure nicht zuviel davon gegessen werden.

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Natürlich gibt es noch viele weitere wilde Frühlingskräuter, die ihr in den Salat geben könnt wie:
Brunnenkresse
- Behaartes Schaumkraut oder das Wiesenschaumkraut
- Giersch
- Ehrenpreis
- …
Das i-Tüpfelchen aus dem Wald – Buchenkeimlinge
Da ich ja fast tagtäglich im Wald unterwegs bin und sich auch hier von den Bäumen viele tolle Wildspeisen verstecken, möchte ich euch einen Geheimtipp verraten. Junge Buchenkeimlinge. Die Bucheckern, die im letzten Jahr den Boden bedeckt haben und nicht von den Wildtieren entdeckt wurden, keimen im Frühling. Diese jungen Bäume überdecken oft ganze Strecken des Waldbodens und überleben aber zum größten Teil nicht, weil sie niedergetrampelt werden oder gefressen. Nach einem Buchenreichen Jahr wie 2018 sind diese Köstlichkeiten bei uns in rauen Mengen zu finden.

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In diesen jungen Keimlingen steckt die ganze Energie des Waldes. Die kleinen Pflanzen sind voller Kraft um zu wachsen und enthalten viel Chlorophyll, Vitamine, Mineralstoffe, und zahlreiche weitere sekundäre Inhaltsstoffe. Junges Embryonalgewebe wie bei Knospen ist sehr wertvoll und kann unsere Nahrung bereichern. Aber natürlich auch hier immer mit Bedacht sammeln, ein paar Keimlinge reichen vollkommen aus.
Die Konsistenz der Buchenkeimlinge erinnert mich ein wenig an eine frische Erbse, der Geschmack ist leicht nussig. Am besten zu essen sind die Keimlinge, wenn sie sich aus der Bucheckernschale befreien.

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Je größer die Keimlinge werden, desto herber schmecken sie. Aber wenn ihr gerne etwas zum „Beißen“ in eurem wilden Frühlingssalat möchtet, dann besorgt unbedingt ein paar der Keimlinge und geht im Wald auf Entdeckungsreise.
Dressing für den Frühlingssalat
Das tolle an diesem wilden Salat sind die köstlichen Geschmäcker der Kräuter, die ich nicht mit zu intensivem Öl oder süßem Essig überdecken möchte. Ich verwende für diesen Salat ein wenig Olivenöl, einen Spritzer Zitrone und ein wenig Salz. Das reicht mir vollkommen.

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Damit genießt diesen frischen Geschmack der Natur im Frühling und bitte seid euch ganz sicher, welche Pflanzen in euren Salat wandern.
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