Home Naturerlebnis Wer sich treiben lässt… Mein Natururlaub in den heimischen Bergen

Wer sich treiben lässt… Mein Natururlaub in den heimischen Bergen

by karinareichl
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Ich, Urlaub in den Bergen? Niemals! Ich bin doch der südliche Urlaubstyp. Ja das war einmal. Es ist in den letzten Jahren viel passiert auch Urlaubstechnisch. Es zieht mich in die Berge. Da, wo die massiven 3000er warten, die wilden Alpenkräuter und so viele spontane Überraschungen, die keine Zufälle mehr sind aber der Reihe nach…

Mein kleines Auto ist so groß, dass ich es wunderbar als Mini-Camper verwenden kann.

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Im letzten Jahr bin ich bereits ein paar Mal losgefahren – einmal davon hat es eher schmerzlich geendet, was ihr auch nachlesen könnt, aber man gibt nicht auf – und auch in diesem Jahr heißt es: Weniger ist mehr. Mein Ziel vor Augen: Die Großglockner Hochalpenstraße und der Ort Heiligenblut.

Alles ganz wunderbar und nach zwei Tagen wollte ich auch weiter ins Großarltal aber der Campingplatzbesitzer hat mich auf die Idee gebracht doch als Kräuterfee gleich nach Irschen zu fahren. Klar, das Kräuterdorf in Kärnten, einen Katzensprung entfernt und das gehört doch auch einmal besucht. Gesagt, getan.

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Es war auch ganz schön hier aber dann ging es spontan weiter. Schon bei der Hinfahrt nach Irschen, haben mich die massiven Lienzer Dolomiten so in ihren Bann gezogen, dass mir klar war, ich muss nach Osttirol weiter. Nach kurzer Handyrecherche habe ich mich für einen der fünf von Google vorgeschlagenen Campingplätze entschieden. Hinterbichl bei Prägraten am Großvenediger it shall be. Da war mir noch nicht klar, dass es kein Zufall war, dass ich dort landen werde …

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Kurzer Break – zwei Wochen zuvor

Anfragen von Verlagen ein Buch vorzustellen, bekomme ich fast tagtäglich. Nur sehr, sehr wenige nehme ich an, da muss mich schon wirklich das Thema und das Cover ansprechen. So geschehen bei einem Kräuterbuch aus Tirol. Ein Innsbrucker Verlag schickte mir dann auch „Dort oben seh ich euch wachsen“ von Liesa Rechenburg. Aber so kurz vor dem bevorstehenden Urlaub hatte ich wenig Zeit es mir genauer anzusehen. Einmal durchgeblättert, kurz beim Kapitel über die Meisterwurz hängengeblieben und beiseitegelegt.

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Ankunft Campingplatz Hinterbichl

„Hast du a Blumengschäft?“ Die erste Frage der Campingplatzbesitzerin weil quer über mein Auto www.fräuleingrün.at steht. Ich natürlich gleich aufklärend, dass ich in Kräutern mache, freut sich die nette Osttirolerin und sagt: „Geh so a Zufall, da gegenüber hamma auch a Kräuterfee, die hat a grad a Buch über die Kräuter in Prägraten rausgebracht.“ Fragt mich nicht warum aber mir war sofort klar, das muss die Liesa Rechenburg sein… Ja, das war sie auch, wie ich gleich feststellte als ich ein paar Minuten später im Hotel Heimat stand, wo die Liesa ihre Kräuterschule hat.

Kräuter verbinden

Zwei Frauen, zwei Geschichten, zwei Bücher, eine Leidenschaft – unsere regionalen Kräuterschätze. Dass wir uns viel zu erzählen hatten könnt ihr euch vorstellen. Ich habe sie natürlich zur Idee des Buches gefragt, denn es geht in „Dort oben seh ich euch wachsen“ um Kamillus, einen über 80 jährigen Osttiroler aus Prägraten, der Liesa seine Kräutergeheimnisse verraten hat. Ein ganz fantastisches Buch, das ich euch wärmstens ans Herz legen kann. Sein Lieblingskraut, die Meisterwurz und mein Sehnsuchtskraut, das ich vorher noch nie in Natura gesehen habe.

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Private Kräutersuche nach der Meisterwurz

Liesa hat nicht lange gezögert und ist gleich am nächsten Tag mit mir rauf in Richtung Großvenediger gefahren. Dort oben, hat sie mir die Meisterwurz gezeigt, ein Kraut das seit jeher zur Stärkung des Magens aber auch bei Magen- und Verdauungsbeschwerden eingesetzt wurde.

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Es wirkt entgiftend und kräftigend und auch Leber und Galle profitieren stark von dieser alten Heilpflanze wo vor allem die Wurzel als Tinktur verwendet wird. Aber auch ein Stückchen Wurzel kauen, kann gerade in der Erkältungszeit bei Halsschmerzen Linderung bringen. Die Meisterwurz besitzt dazu eine entzündungshemmende und schleimlösende Wirkung.

Und als wäre das alleine nicht schon für mich ein großes Geschenk gewesen, habe ich auch mein erstes wildes Edelweiss entdeckt. Liebe Liesa, für diese Momente werde ich dir immer unendlich dankbar sein.

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Lasst die Natur in euer Leben – es hat einen Sinn

Alles was ich, seitdem ich bewusst die Kräuter und die Natur in mein Leben gelassen habe, erlebt habe, ist zu einer Bereicherung geworden. Ich weiß, dass es keine Zufälle mehr gibt. Warum? Ich horche viel bewusster auf mein Bauchgefühl, wo es mich hinleitet. Ich spüre mich und meine Wünsche viel intensiver und ich bin viel ruhiger, zufriedener und dankbarer geworden. Warum das funktioniert? Ich glaube, nein ich weiss, weil wir ein Teil der Natur sind und genau da auch  zu „unserer“ Natur zurückfinden, die uns allen sehr abhandengekommen ist. Darum liebe ich es auch meinen Urlaub als Camperin zu verbringen. Ich bin den größten Teil des Tages im Freien, in der Natur, lebe ganz reduziert in den Tag hinein, erlebe alles viel intensiver, ohne durch den Alltag abgelenkt zu sein und das ist das größte Geschenk, dass ich mir selber machen kann.

Alpenkräuter und Alpenpflanzen

In den sechs Tagen habe ich jeden einzelnen Tag viele Kräuter und Pflanzen fotografiert, die mir begegnet sind. Eine kleine Auswahl möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten.

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2 comments

Liesa Rechenburg 29. Juli 2019 - 9:55

Ich bin sehr gerührt, liebe Karina, Deinen Beitrag und deine Eindrücke zu lesen. Es waren wunderbare Stunden mit dir und auch ich spüre immer mehr, dass die Natur uns so viel mehr geben kann, als wir begreifen können. Sich auf die Natur einzulassen, ist Erholung und Erfüllung für Körper und Seele. Dieses weiterzugeben und andere Menschen dazu anzuregen verbindet uns beide. Du machst das wunderbar. Deine Informationen, Deine Rezepte und deine niedergeschriebenen Gefühle sind so viel wert. Wir freuen uns, dass du für uns da bist. Vielen Dank. Ich wünsche dir noch einen spannenden Sommer und freue mich auf ein Wiedersehen.

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karinareichl 29. Juli 2019 - 10:38

Liebe Liesa!

Danke für diese schöne Nachricht und ja bis ganz ganz bald,

Karina

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