Gut, ich gebe jetzt öffentlich zu, was nur meine Mama weiß: Wenn ich krank bin, leide ich wie das andere Geschlecht bei Männerschnupfen. Ich schaffe es einfach nicht, stillschweigend Schmerzen zu ertragen. Wenn mich zwei Wochen eine laufende Nase plagt, mein Hals kratzt oder (ganz brutal) ich sogar Fieber habe, glaube ich sofort: Des wird nimma :-). Hausmittel zu produzieren, muss dann so schnell wie nur möglich gehen. Einiges, wie Essigpatscherl oder Inhalieren kenne ich noch aus meiner Kindheit. Aber auch Jahre später gibt es bewährte Naturmittel zum Selbermachen. Hier meine Top 10 gegen fiese Erkältungen.
Naturapotheke

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Da stapfe ich nun also mit einer Pfanne in der Hand durch meine Wohnung und ziehe eine dicke Schwade Rauch von Raum zu Raum. Niemals hätte ich geglaubt, dass ich meine vier Wände ausräuchere.
Klar, habe ich diesen Brauch gekannt, damit beschäftigt habe ich mich aber nie so richtig. Bis ich Barbara und Hans Haider, die Lutzbauern in Unken kennengelernt habe. Dieses miteinander harmonierende Ehepaar hat uns in einem TEH-Kurs Tradition und vor allem die Wirkung des Räucherns näher gebracht. Gerade jetzt, zwischen Weihnachten und dem 6. Jänner, finden die Rauch- oder auch Rauhnächte statt. Was mich neben der traditionellen Bedeutung des Räucherns – Menschen bitten um Schutz, Reinigung und Zusammengehörigkeit so faszininert, , ist die heilende Wirkung, die Heilkräuter haben, wenn sie auf glühende Kohlen gelegt werden.

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Da drehst dich von links nach rechts, der Kopfpolster wird in verschiedene Formen geklopft, abdecken, dann wieder zudecken, der verzweifelnde Blick auf die Uhr wann der Wecker läutet und ein mühsames „Ich kann nicht schlafen“. Genau so ist es mir Mitte der Woche gegangen. Jeder von uns kennt es, wenn sich die Gedanken im Kreis drehen und man nicht die Ruhe findet endlich einzuschlafen. Schlafstörungen – bei mir Gott sei Dank eine Seltenheit. Trotzdem viele leiden dauerhaft unter Schlaflosigkeit, was natürlich zu einem großen belastenden Problem werden kann. Die Ursachen dafür sind so individuell wie jeder von uns und können leider nicht mit einem Allround-Mittel bekämpft werden. Aber es gibt sie: Heilpflanzen die beruhigend, schlaffördernd und vor allem auch entspannend wirken wie Hopfen, Lavendel, Damaszener-Rose und Zirbe.

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Erinnert mich der Geruch an ein Pflaster? An Aspirin? Oder doch einfach an eine süßlich duftende Blume? Das echte Mädesüß weckt in jedem unterschiedliche Assoziationen. Als „Aspirin der Wiesen“ enthält diese Heilpflanze den Wirkstoff Acetylsalicylsäure. Das ist derselbe Wirkstoff, der synthetisch hergestellt für das Medikament Aspirin verwendet wird. Nur wirkt das echte Mädesüß ohne Nebenwirkungen, wie z. B. Magenbeschwerden.

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Meine Mama beschreibt einen ziehend drückenden Schmerz, der es ihr unmöglich macht, die Beine übereinander zu lagern. Es sind die Venen, die ihr gerade wieder besonders zu schaffen machen. Auch nach zwei Operationen kommen ihre genetisch bedingten Krampfadern immer wieder. Und seine Mama leiden zu sehen, ist wirklich nicht schön, aber endlich weiß ich, wie ich ihre Plage lindern kann. Nämlich in Form der Rosskastanie.
Ein schwarzer Rettich, Kandiszucker und ein leeres Glas. Mehr braucht es nicht um den schnellsten Hustensaft für leichte Beschwerden herzustellen.
Und den können aktuell viele gut gebrauchen. Genauso wie die Temperaturen bei uns von spätsommerlichen 25 Grad auf fünf gefallen sind, fallen auch Menschen rund um mich durch Erkältungsbakterien der Reihe nach um. Viele plagen sich mit lästigem Husten, denen ein Rettichhustensaft schnelle Erleichterung bringen kann.
Calendula officinalis <3 Dass ich ein riesiger Fan der Ringelblume bin, brauche ich wohl niemandem mehr zu erzählen. Diese Heilpflanze wirkt unter anderem entzündungshemmend, antibakteriell, abschwellend und vieles mehr.
Ein kurzer scharfer Geschmack, der schnell in die Nase aufsteigt, aber genau so schnell wieder verschwindet. Die Kapuzinerkresse erinnert mich an scharfes Wasabi, dass einem beim Verzehr durch einen intensiven Stich zeigt, welche Schärfe darin steckt. Bereits durch dieses Geschmackserlebnis kann man sich vorstellen, dass es mit dieser Heilpflanze den Bakterien und Viren an den Kragen geht.
Antibiotika – muss ich wirklich?
„Am besten sie nehmen Antibiotika!“ Ich bin keine Person, die die Schulmedizin verteufelt. Ganz bestimmt nicht. Ich weiß, dass es wahnsinnig viele, gute und sinnvolle Behandlungsmöglichkeiten gibt, damit es uns besser geht. Nur leider habe ich es selber in den letzten Jahren erlebt, dass ich zu schnell bei verschiedenen körperlichen Beschwerden zu Antibiotika gegriffen habe. Warum? Naja, weil ich es nicht besser wusste, mir die Alternativen fehlten, weil ich den Ärzten vertraue und weil ich wollte, dass es mir schnell wieder besser geht. In manchen schwierigen Fällen ist es sicherlich nötig, dass man dazu greift. Aber es gibt Alternativen. Es gibt natürliche Antibiotika!
Die Kapuzinerkresse als Alternative
Seit meiner Ausbildung zur Traditionell Europäischen Heilpraktikerin entdecke ich immer mehr natürliche Alternativen zu Antibiotika. Bei einer Blasenentzündung habe ich schon die Birke versucht und muss zugeben: Ich bin erstaunt und fasziniert, wie schnell natürliche Mittel greifen können. Eine Pflanze, die seit Jahren nicht mehr in meinem Garten fehlen darf und sozusagen eine Allround-Pflanze ist, ist die Kapuzinerkresse.
Wirkung der Kapuzinerkresse als natürliches Antibiotikum
Die Arzneipflanze des Jahres 2013 landet bei vielen oft im Salat. Dass diese meist gelben und orangen Blüten zu den essbaren Blumen gehören, das wissen viele. In diesem Heilkraut stecken aber unter anderem auch Senföle, die den scharfen Geschmack erklären 😉 Kaut man auf dem Blatt der Kupizinerkresse, zerstört man deren Zellen und Senföle werden freigesetzt. Diese hemmen Viren, Pilze oder auch Bakterien sich auszubreiten. Heute ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass die Kapuzinerkresse wie ein natürliches Antibiotikum wirkt. Bei einfachen Infektionen der Atemwege kann es wunderbar heilend eingesetzt werden.
Kapuzinerkresse und Kren – das Powerduo
Meerrettich oder Kren, egal wie ihr die Wurzel nennt, durch die ebenfalls enthaltenen Senföle wirkt sie antibakteriell. Als Tinktur könnt ihr es einsetzen bei:
- Infektionen der Atemwege
- Grippalen Infekten oder
- Infekten der Harnwege
Zutaten – Natürliche Antibiotika
- 150 g frische Blätter und Blüten der Kapuzinerkresse
- Ungefähr 2-3 cm einer Kren- bzw. Meerettichwurzel
- mindestens 45% Alkohols
Die Blüten und Blätter der Heilpflanze müssen zerrissen und gemeinsam mit dem fein geriebenen Kren in ein Glas gefüllt werden. Danach mit dem Alkohol aufgießen und verschließen. Das Glas sollte nun mindestens drei Wochen am Fensterbrett stehen bleiben. Abschließend abseihen und in dunkle Flaschen füllen.
Anwendung – Natürliche Antibiotika
Dreimal täglich 15-20 Tropfen nach dem Essen einnehmen und das nicht länger als sechs Wochen.
Hinweis: Ich gebe euch meine Tipps und Tricks weiter, die ich selbst im Alltag lebe. Meine Rezepte sind kein Ersatz für eine medizinische Beratung und Behandlung vom Facharzt. Zusätzlich können die hausgemachten Heilmittel aber immer auch eine gute Ergänzung sein.
Du möchtest gerne noch mehr über natürliche Hilfsmittel aus der Natur erfahren und deine eigene Naturapotheke erstellen? Dann freue ich mich wenn du bei meinem Kräuterkurs in Salzburg zum Thema Naturapotheke teilnimmst.
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Die Ringelblume ist der Liebling vieler Gärtner. Sie ist leicht zu kultivieren und wird sie im April ausgesät, hat man von Juni bis zum ersten Frost viel Freude an ihr.
Pflückt man die Ringelblume, fühlen sich die Finger ein wenig klebrig an. Der besondere, eher strenge und würzige Geruch bleibt einem sofort in der Nase. Kostet man die Blütenblätter, schmecken diese leicht bitter. Früher wurden sie auch als Ersatz für den teuren Safran verwendet. Das Besondere – damals wie heute – war und ist die Heilwirkung der Ringelblume. Das macht sie zu den Superstars in der Kräuterheilkunde. Ihr Bekanntheitsgrad ist, auch wenn man sich mit Heilkräutern nicht viel auseinandersetzt, fast ungeschlagen. Vor allem die Ringelblumensalbe mit ihrer wundheilenden Fähigkeit macht diese Pflanze so bekannt.
Unzählige Blüten sind auf einem langen, hohen Stängel angesiedelt. Die Blütenblätter sind zart und wirken wie Seidenpapier. Auffällig sind auch die dunklen Längsnerven von denen sie durchzogen sind. Bienen, Hummeln und Schmetterlinge werden von ihrem süßen Duft angelockt und auch ich stehe immer bewundernd vor ihr. Die Wilde Malve. Sie hat es mir in diesem Jahr besonders angetan. Neben ihrem besonderen Aussehen auch wegen ihres hohen Schleimgehaltes. Klingt jetzt nicht so anregend, ich weiß. Aber durch diese Flüssigkeit ist die Wilde Malve, oder auch Käsepappel genannt ein ganz spezielles Heilmittel.