Wie hast du angefangen? Sehr oft ist das die Frage, die mir gestellt wird, wenn es um meinen Kräuter-Werdegang geht. Ich muss dann immer sagen, dass ich schon lange Zeit vor meiner Kräuter-Praktiker-Ausbildung viel mit Pflanzen ausprobiert habe. Aber das aller erste Rezept war der Hollersirup. Dieses alte Heilkraut, das uns als Tee oft bei Erkältung sehr gut helfen kann, hat mich durch den Sommer-Duft immer schon fasziniert und die meisten Menschen lieben diesen Sirup. Heute möchte ich euch aber ein anderes „spritziges“ Holler-Getränk vorstellen.
Sirup & Liköre
Weißdorn verbindet. Das weiß ich spätestens seit dem Tag auf einer Alm nahe dem Wolfgangsee, wo mich zwei Wanderinnen begeistert über die Kraft des Strauches ausgequetscht haben. Natürlich inklusive dem Tipp, wie ich die Beeren in einen Herzschnaps verwandle.
Einen Fuß vor den anderen, langsam, auf steilem Waldboden. In der Nase der Duft von feuchtem Holz und dazu die Stille des Waldes. Es ist sieben Uhr früh und ich wandere mit meinem Hund in Richtung Feichtensteinerhütte im Salzburger Land. Ich mag es, wenn ich weiß, außer mir ist noch niemand unterwegs. Rehe begegnen uns und von weitem hört man schon leise die Glocken der wild grasenden Kühe auf der Alm. Die Morgensonne sehe ich in den dichten Bäumen leicht durchblitzen. In den nächsten hundert Metern lichtet sich der Wald immer mehr und ein strahlend sonniger Tag erwartet uns. Der Blick ist nun frei und es zeigt sich ein Berghang über und über mit dunklen, kleinen, süßen Heidelbeeren. Jene, die die Zunge schwarz färben. Jene, die so viele Vitamine und Wirkstoffe in sich tragen, dass diese Beere zu einer der wertvollsten im Sommer zählt.
Die gut verträgliche Heidelbeere
Schon immer wurden die kleinen Beeren getrocknet und vor allem bei Durchfall und Bauchschmerzen eingesetzt. Kinder vertragen die Schwarzbeeren, wie sie auch genannt werden, sehr gut. Der hohe Anteil an Gerbstoffen wirkt abdichtend auf die Schleimhäute im Magen-Darm-Trakt und desinfizierend. Bei starkem Durchfall lässt man die getrockneten Beeren in Wasser quellen und kann sie dann zu einem Brei verkochen. Isst man dagegen die frischen Beeren, wirken diese in umgekehrter Form bei Verstopfung und sie helfen, den Magen zu regenerieren. Aber das kleine schwarze Früchten enthält noch viele weitere Wirkstoffe wie:
Kalzium
Eisen
Karotin
Flavonoide
Vitamin B1, B2, C
Glykoside
Heidelbeerschnaps mit Schafgarbe
Wie oben erwähnt helfen frische Heidelbeeren bei Magenverstimmungen und Bauchschmerzen. Eine Pflanze, die ebenfalls bei Beschwerden in der Magengegend hilft, ist die Schafgarbe. Und da diese auch gerade vor meinem Augen auf der Alm in wunderschönem Rosa blüht, kommt sie mit in den Magenschnaps.
Zutaten Schnaps aus Heidelbeeren
100 g Heidelbeeren
3 Blütenköpfe der Schafgarbe
200 ml 40%igen Alkohol
Die frischen Heidelbeeren werden gemeinsam mit der Schafgarbe in eine Flasche gegeben und mit Alkohol übergossen. Die Früchte zerquetsche ich dabei und lasse alles für gut einen Monat im Dunklen ausziehen. Danach abfiltrieren und den gewonnenen Schnaps in eine saubere Flasche füllen.
Bei einer Magenverstimmung sollte ein kleines Schnapsglas voll reichen. Prost!
Und noch einen Tipp zum Schluss: Wer frische Heidelbeeren vernascht, bekommt die schwarze Farbe von Lippen und Zunge mit Zitronensaft oder frischen Johannisbeeren wieder weg.
Das ist doch Kamille oder Margerite oder doch das Gänseblümchen? Das Mutterkraut sieht diesen Blümchen auf den ersten Blick ähnlich, aber genauer hinzusehen zahlt sich bei dieser Heilpflanze auf alle Fälle aus. Es ist das Heilkraut bei Kopfschmerzen, ja auch teilweise bei Migräne. Dieses Leiden betrifft so viele von uns und die Ursachen sind so vielfältig wie die Personen selbst. Dennoch können Betroffene dem Kraut eine Chance geben und auf die Inhaltsstoffe wie Campher, ätherisches Öl oder Flavonoide hoffen.
Das Herz! Es hält uns am Leben. Unermüdlich pumpt es Blut und Sauerstoff in unseren Kreislauf und ohne müde zu werden schlägt es Sekunde für Sekunde. Aber nur, wenn alles so funktioniert wie es soll.
Mit Beschwerden am Herzen ist nicht zu spaßen. Es sollte hier immer sofort ein Facharzt zurate gezogen werden. Dennoch gibt es ein Kraut, das Herzschwächen und Herzbeschwerden günstig beeinflussen kann. Und nach dem habe ich am letzten Wochenende Ausschau gehalten. Einmal im Fokus, sieht man es überall blühen.
Die Bach-Nelkenwurz – das herzstärkende Heilmittel
Sie erhöht die Schlagkraft und ist ein generelles Stärkungsmittel. Mit ihren hängenden Köpfchen schwingt beim ersten Anblick der Bach-Nelkenwurz für mich aber immer ein wenig Melancholie mit. Kniet man sich hin, beugt den Kopf in Richtung Blüte, erkennt man sofort, wie wunderschön diese Blume ist. Ein Rosengewächs mit zart gelblich-orangen Blütenblättern, umgeben von einem dunklen altrosafarbenen Mantel. So eine Farbkombination findet man in der Natur um diese Jahreszeit selten. Dass diese zarte Heilpflanze dann auch noch so eine Power hat, fasziniert mich noch mehr.
Die Wurzel für ein kräftiges Schlagen
Die Kraft für das Herz steckt in der Wurzel. Die lässt sich bei dieser Pflanze wirklich leicht ausgraben, oft sogar nur herausziehen, da die Bach-Nelkenwurz gerne an nassen Uferregionen steht. Zuhause wird die Wurzel gesäubert, gewaschen und in kleine Teile geschnitten, um anschließend zu trocknen.
Herz-Wein aus der Bach-Nelkenwurz
Zutaten:
- 750 ml guter Rotwein
- eine Handvoll Bach-Nelkenwurzwurzeln
Für den Herz-Wein müsst ihr nichts weiter tun, als ein wenig Geduld haben. Denn nachdem ihr die Wurzeln in den Wein gegeben habt, muss dieser 3 bis 4 Wochen im Dunklen stehen bleiben. Ruhig jeden Tag einmal schütteln und nach gut einem Monat die Wurzeln abseihen. Jeden Tag ein Glaserl kann das Herz gut unterstützen.
Es kann aber auch ein Tee aus den Wurzeln gekocht werden. Dieser hilft bei
- Müdigkeit
- Schlaflosigkeit
- Angstzuständen
Eugenol – das starke ätherische Öl
Falls euch der Geruch der Wurzeln bekannt vorkommt, das ist das Eugenol. Das kennen viele aus dem Nelkenöl, das oft bei Zahnschmerzen eingesetzt wird. Der schmerzstillende und entzündungshemmende Stoff ist auch in der Bachnelkenwurz enthalten. Das Öl wirkt gegen Bakterien, Pilze und Viren, dazu betäubt es und ist schmerzstillend. Daher sollte bei Kindern diese Pflanze, wenn überhaupt, sehr vorsichtig eingesetzt werden.
Aber auch schon der Anblick der Bach-Nelkenwurz erfreut und entzückt das Herz. Auch das kann helfen 😀
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Zart, lieblich, duftend … das Veilchen überdeckt gerade wie ein lila Teppich meinen Garten. Allein der Anblick löst in mir gute Laune aus und dann dieser feine Frühlingsduft … herrlich! Wie ihr euch diesen verewigen könnt, habe ich im letzten Jahr bereits mit der Espressokanne gezeigt. In diesem Jahr geht es um den Geschmack. Ein Sirup, der auch gut gegen trübe Stimmung helfen kann, ist schnell zubereitet.
Es heißt, ein Stamperl reicht! Aber schon bei der Herstellung des Angelikaweins schmeicheln Vanille, Kardamom und Zimt der Nase und ich weiß: Puh, der wird schmecken. Ich möchte es mir mit einem Gläschen des Kräuterweins auf der Couch gemütlich machen und auf das Leben und den Genuss anstoßen. Gedacht ist der Medizinalwein aber „eigentlich“ für Völlegefühl und Blähungen. Klingt eher unromantisch aber er hilft, denn die Angelika – auch Engelwurz genannt – greift ein bei Problemen der Verdauungsorgane.
Gut, ich gebe jetzt öffentlich zu, was nur meine Mama weiß: Wenn ich krank bin, leide ich wie das andere Geschlecht bei Männerschnupfen. Ich schaffe es einfach nicht, stillschweigend Schmerzen zu ertragen. Wenn mich zwei Wochen eine laufende Nase plagt, mein Hals kratzt oder (ganz brutal) ich sogar Fieber habe, glaube ich sofort: Des wird nimma :-). Hausmittel zu produzieren, muss dann so schnell wie nur möglich gehen. Einiges, wie Essigpatscherl oder Inhalieren kenne ich noch aus meiner Kindheit. Aber auch Jahre später gibt es bewährte Naturmittel zum Selbermachen. Hier meine Top 10 gegen fiese Erkältungen.
Ein schwarzer Rettich, Kandiszucker und ein leeres Glas. Mehr braucht es nicht um den schnellsten Hustensaft für leichte Beschwerden herzustellen.
Und den können aktuell viele gut gebrauchen. Genauso wie die Temperaturen bei uns von spätsommerlichen 25 Grad auf fünf gefallen sind, fallen auch Menschen rund um mich durch Erkältungsbakterien der Reihe nach um. Viele plagen sich mit lästigem Husten, denen ein Rettichhustensaft schnelle Erleichterung bringen kann.
Ganz zarte, weiche, hellgrüne Wipferl leuchten von den Nadelbäumen herunter. Jetzt ist die Zeit, wo Bäume wie Fichten oder Tannen junge Triebe produzieren. Die sogenannten Maiwipferl strotzen nur so vor Kraft durch den Wachstumsschub, den sie im Frühjahr erleben. Dadurch enthalten sie wertvolle ätherische Öle und können krankmachende Bakterien durch ihre antiseptische Wirkung hemmen.